Es ist eigentlich schon viel zu lange her, aber ich erinnere mich immer noch gerne und mit Vergnügen an ein Event, zu dem ich im April eingeladen war: ein „Speed Tasting“.
Was ist das?
Da ist die Idee der Berliner Agentur GetränkeIDEEN Gastronomie-Service GmbH unter der Geschäftsführung von Peter Meyer, der mit viel Enthusiasmus für Ideen rund um Genuss geradezu zu brennen scheint.

Es sind zu einem solchen Speed Tasting (nicht nur, aber hauptsächlich) junge Leute eingeladen, die eine neue Getränkeidee präsentieren dürfen. Dafür gibt es jeweils fünf Minuten Zeit, nicht mehr und nicht weniger. Das Publikum – gleichzeitig die Jury – bekommt jeweils eine Kostprobe des Getränks und hat einen Zettel, auf dem für jeden Kandidaten dann Noten von 1 – 6 (wie in der Schule) vergeben werden, je nachdem, wie man die Chancen für das Getränk in der Gastronomie einschätzt.
In München fand dies am 19. April im Lovelace in der Kardinal-Faulhaber-Straße statt. Das Lovelace ist ein „Pop Up Hotelprojekt“, das schon allein von daher zu einem „Start Up Event“ passt, aber mit seiner eigenen Atmosphäre auch den richtigen Rahmen setzt.
Ich ging zu dem Ereignis, ohne die geringste Ahnung zu haben, was auf mich zukommt. Darauf aufmerksam gemacht hatte mich meine liebe „Mit-Genießerin“ und Genussbotschafterin Annick Seiz, die an dem Abend auch da war. Welche Art Getränke zur Bewertung antraten, wusste ich nicht.
14 Newcomer präsentierten im 5‑Minuten-Takt ihre neuen Getränkeideen. Die Auswahl reichte vom Koffeinshot über einen Apfelperlwein mit Holunderblütensirup, die Biere zweier Brauereien (Tölzer Mühlfeldbräu und Isarkindl), fruchtig scharfe Drinks mit Tomate oder Ingwer bis zu einem Likör aus Rum und verschiedenen Botanicals, der „affengeil“ daherkommt. Es versprach also vielseitig und „bunt“ zu werden.
Ich möchte hier auf ein Getränk eingehen, das mich besonders beeindruckt hat – und das war keins der Biere, die ich abgesehen davon schon kannte und auch sehr schätze. Dazu später mehr.
Es ist der „inCide“, ein Apfelperlwein mit zwölf Prozent Holundersirup parfümiert. Die Familie Schwegler aus dem schwäbischen Korb bei Waiblingen betreibt ein preisgekröntes Weingut und hat auch noch einige Streuobstwiesen zu bewirtschaften. inCide wird aus ausschließlich handverlesenen, ungespritzten Äpfeln von eben diesen Wiesen (rund um Korb) gekeltert.
Mit nur 5,5% vol. ist inCide eine leichte Alternative zu Sekt. Einfach gekühlt ins Glas, und die perfekt aufeinander abgestimmte Säure vom Apfel und die Süße der Holunderblüte sind ein echtes Geschmackserlebnis!
Nicht nur pur, auch in Mixgeränken und Cocktails macht inCide eine gute Figur. Die Servierempfehlungen reichen vom Aperitif im Sektglas über den Speisebegleiter oder einfach im Weinglas, 2–3 Eiswürfel, mit einer dünnen Apfelscheibe und Rosmarinsträußchen oder einem Minzblatt garniert bis hin zum Longdrink “Gincide”:
- 2 cl Gin
- 20 cl InCide
- mit Apfelscheibe und Rosmarinsträußchen garnieren.
inCide ist im Fachhandel im Großraum Stuttgart, aber auch darüber hinaus erhältlich. Fragen beantwortet die Inhaberin von InCide Drinks e.K., Julia Schwegler, gerne.
Die Sieger der Jury des Abends am 19. April waren:
wkup
Ein Coffee Shot, der ein praktisches Kompaktformat mit der Power eines doppelten Espresso vereint. Ideal für den kleinen Energie-Kick zwischendurch!
Tölzer Hell
Dieses Bier mit einem mittleren Alkoholgehalt von 5 % vol. hat die Expertenjury ebenfalls überzeugt. Mit klassischen Biersorten und regelmäßigen saisonalen Sondereditionen lässt die Brauerei Tölzer Mühlenfeldbräu das traditionelle Brauhandwerk in Bad Tölz wieder aufleben.
Inge
„Die Inge“ setzt auf frischen Ingwer und andere natürliche Zutaten – ganz ohne Konservierungsstoffe und künstliche Aromen. Der liebevoll von Hand verarbeitete und abgefüllte Sirup eignet sich hervorragend für Spritz, Limo oder auch Heißgetränke.
Aber auch alle anderen Teilnehmer kann man als Sieger bezeichnen, denn die Ergebnisse fielen denkbar knapp aus.
Was mich ganz persönlich ein wenig nachdenklich macht, ist der Umstand, dass so viele dieser neuen, trendigen Getränke und Produkte in immer neuen Plastikflaschen und ‑verpackungen daherkommen. Hat Peter Meyer an diesem Abend ein Plädoyer für Trinkhalme aus Glas statt Plastik gehalten und sogar eine ganze Menge Testhalme an uns verteilt, sind die meisten der vorgestellten Drinks in Plastik verpackt. Ich finde, da sollte man auch mal ansetzen, um der zunehmenden Plastikflut endlich einmal ein Ende zu setzen. Vielleicht auch ein Ideenwettbewerb?
Das nächste Speed Tasting ist übrigens in Berlin und steht unter dem Motto “Limo in der Limo”. Die Teilnehmer fahren mit einer Stretch-Limousine durch Berlin und dürfen Limonaden “tasten”. Das wird bestimmt ein Spaß!