Am Faschingssonntag habe ich mir abends eines meiner Weihnachtsgeschenke zum Genießen gegönnt:
Schorschbock Ice 13, ein Eisbock mit 13 Prozenten (!)
Zu Weihnachten habe ich von meiner lieben Frau eine Flasche Eisbock vom Schorschbräu aus dem mittelfränkischen Gunzenhausen geschenkt bekommen. Schorschbräu ist berühmt für seine starken Biere, 13 Prozent sind dabei das untere Ende der Skala. Im Wettbewerb mit internationalen Brauern liegt der Weltrekord mit mittlerweile 57% beim Schorschbräu, und das ohne Destillation.
Rabenschwarz steht das Bier im Glas (0,33 l in der Pilstulpe, meinem Lieblingsglas). Der Schaum ist beige und feinporig wie bei einem Stout, aber auch so wenig, dass er kaum der Rede wert ist, zumal er nach kürzester Zeit auch schon wieder weg ist. Der Duft erinnert eher an einen schweren Wein* – die süß-säuerliche Note von vergorenem Obst lässt grüßen. Daneben Malz, Malz, Malz und Karamell. Der Antrunk bringt zuerst das Malz voll durch, dann bringt sich das Obst in Erinnerung – getrocknete Pflaumen … Auf der Zunge und am Gaumen fühlt sich der Schorschbock Icce 13 ölig, dick an, fast wie Sirup. Die wenige Kohlensäure trägt auch dazu bei, wobei ein leichtes Prickeln zu spüren ist und hilft, die Aromen an Zunge und Gaumen zu bringen. Der Nachtrunk ist bierig herb, sehr röstig. Hier spürt man auch den Alkohol ganz deutlich.
*Kein Bier, wie man es normalerweise erwartet. Eine Überraschung – nicht für jede Zunge und Gaumen angenehm. Wer sich auf solche Überraschungen gar nicht einlassen mag, wird enttäuscht, sollte es lieber lassen. Für den experimentierfreudigen Biergenießer ist das aber ein echtes Erlebnis und eine Bereicherung der eigenen “Sammlung an Geschmäckern”.
Nicht für alle Tage, aber wenn man ‘mal etwas besonderes haben möchte, durchaus eine Empfehlung. Ich werde mir ganz sicher wieder einmal die eine oder andere Flasche davon gönnen …

Ein paar Worte zum Bierstil: Eisbock wird für gewöhnlich so hergestellt, dass man einen Doppelbock gefrieren lässt. Was dann als flüssiger Anteil übrig bleibt und extrahiert wird, ist konzentriertes, hochprozentiges Bier, eben ein “Eisbock”.