Jetzt hat es doch deutlich länger gedauert als ich dachte. Aber hier geht es weiter mit dem kleinen Bericht über unsere Reise nach Südengland im Mai 2017.
Am Morgen nach dem sehr feinen Essen im Rockfish in Torquay gab es ein sehr schmackhaftes und sättigendes englisches Frühstück* im liebevoll eingerichteten Speiseraum des Harbour Heights Guest House.
Danach machten wir uns auf die Spuren von Agatha Christie. Es gibt einen Spaziergang zu Stationen, die im Leben der berühmten Autorin eine Rolle spielten. Ausgerüstet mit einem Infoflyer von der Tourist Info machten wir uns auf den Weg durch das pittoreske Örtchen.
Torquay nennt auch einen sehr schönen Garten sein eigen, er gehört zur Torre Abbey. Das ist eine ehemalige Abtei, im Jahr 1196 als Kloster errichtet und von 1662 bis 1930 Residenz der einflussreichen Familie Cary. Heute ist hier ein Museum mit eben diesem – preisgekrönten – Garten ist. In diesem gibt es auch einen kleinen „Giftgarten“, in dem Giftpflanzen gezogen werden, die in Romanen von Agatha Christie eine Rolle spielten. Andere Ansichten sind allerdings wesentlich spektakulärer.
Weiter ging es durch die schöne Landschaft und die schon beschriebenen kleinen Landstraßen Richtung Cornwall, nicht ohne einen kurzen Halt an einem Pub in der Mitte von nirgendwo. Leider habe ich den Namen vergessen, aber hier gab es das erste Bier aus der Brauerei St Austell – „Eureka“, ein American Pale Ale. Ich hatte extra gefragt, was sie mit Kohlesäure am Hahn haben, und die nette Dame an der Bar empfahl mir dieses sehr feine, erfrischende und perlige Bier. Dazu gab es ein paar Chips (hier “Crisps”), und weiter ging es.

In Helston, besser gesagt in der Nähe, hatten wir eine Unterkunft auf einer ehemaligen Farm gebucht: die „Cosy Smithy“ von Kassie und Steve. Nur: dahin zu kommen war erst einmal ein Abenteuer. Ich machte hier mit dem GPS einen kapitalen Fehler. Wir hätten uns auf Kassies Wegbeschreibung verlassen sollen. Englische Landstraßen – das GPS weiß nicht, dass dies nicht unbedingt breite Straßen mit je einer echten Fahrspur für jede Richtung sind, sondern teilweise Pfade in der Breite eines Feldweges … Als wir nach einer Stunde Umweg endlich ankamen, wurden wir von Kassie auf’s herzlichste empfangen und fanden in der liebevoll zum Ferienappartement umgebauten ehemaligen Schmiede auch gleich noch Brot, Semmeln, einen selbstgebackenen Kuchen und alles, was wir für das erste Frühstück am nächsten Morgen brauchten.

Und mit Kassies Informationen fanden wir ins elf (!) Minuten entfernte Porthleven und gönnten uns in einem gemütlichen Pub am Hafen ein Abendessen. Leider bekamen wir nicht das örtliche Bier – auch hier gibt es eine lokale Brauerei – aber das Korev – Cornish Lager aus der St Austell Brauerei – schmeckte auch sehr gut zu leckerem Burger und Fish & Chips.
*Zu englischem Frühstück, Bier und generell Essen kann ich nur sagen: Wer behauptet, die Engländer könnten nicht kochen oder kein “richtiges” oder gutes Bier brauen, der war entweder noch nie da oder wenn doch, dann an den falschen Orten oder mit den falschen Erwartungen. Das Frühstück mit Bohnen, Schinken und Kartoffeln (was wir “Rösti” nennen) sowie Toast, der leckeren englischen Marmelade und Tee ist genug, damit es tagsüber mit einem kleinen Imbiss bis abends reicht. Ich lasse beim Frühstück nur die Würstchen und die gegrillten Tomaten weg. Und wenn man im Pub, wo man drauf achtet, dass nicht nur Touristen drin sitzen, Seafood, einen Burger oder Fish & Chips bestellt, wird man auch nicht enttäuscht. Die “Chips” (Pommes Frites) sind längst nicht mehr fettig und lasch, sondern knusprig, und die Sauce Tatar zum knusprig frittierten Fisch ist in der Regel hausgemacht und hat mir jedes Mal auf’s Neue sehr geschmeckt. Ganz besonders der Süden Englands, und da speziell erwähnt Cornwall, ist für Genießer absolut eine Reise wert.