Am nächsten Vormittag ging es dann noch ein paar Schritte spazieren in Brighton und dann “on the road” in Richtung Westen. Wir hatten uns über die Webseite von „VisitBritain“ eine Sehenswürdigkeit namens „Durdle Door“ herausgesucht. Es ging wieder nicht nur über „normale Landstraßen“, sondern auch wieder kleine und kleinste Straßen entlang. Links fahren mit Lenkrad links ist ja nicht wirklich ein Problem, ich habe mich sehr schnell dran gewöhnt. Aber in den engen Straßen mit Gegenverkehr bekommt das eine ganz eigene „Note“ … Sabine neben mir war jedes Mal den Herztod nah, zumal der Gegenverkehr auf ihrer Seite daherkam. Und abbremsen steht nicht unbedingt im Konzept der Einheimischen, die diese Wege ja täglich fahren …
Unterwegs auf den kleinen Straßen haben wir uns zwischendurch noch über ein paar Schilder amüsiert, die uns mit den Worten “Caution: Sudden Gunfire” (“Achtung: Plötzliches Gewehrfeuer”) warnten. Wer sollte denn auf uns schießen wollen?
Es dauerte nicht lange, da wussten wir es: wir fuhren entlang eines riesigen Militärgeländes, und tatsächlich hörten wir hinter dem Dickicht entlang der Straße immer wieder Feuerstöße aus Maschinengewehren … Allerdings feuerten die Soldaten zu unserer Freude in die andere Richtung …
Nach knapp 3 Stunden Fahrzeit kamen wir am Zwischenziel Durdle Door an der „Jurassic Coast“ in der Grafschaft Dorset an. Dass wir nicht die einzigen Touristen waren, merkten wir spätestens hier. Allerdings war noch keine Saison, so hielt sich der Andrang auch wieder angenehm in Grenzen. Und wir bekamen einen Eindruck davon, wie „bergig“ England auch an der Südküste ist. Es ging recht steil einen unbefestigten Weg bergab, und wir waren froh, unsere „richtigen“ Wanderschuhe dabei zu haben.
Der Anblick am Ziel belohnte uns für die Mühen. Ich lasse die Bilder für sich sprechen.
Weiter ging es dann nach Lyme Regis. Das ist ein ganz malerischer Ort, früher den ansässigen Fischern vorbehalten, heute sehr beliebt auch bei Touristen. „Die Perle Dorsets“ – auf jeden Fall ist es ein sehr hübsches kleines Dorf mit einem Hafen und einer Strandpromenade, reetgedeckten Hausdächern und: einer Brauerei.
Hier habe ich erst ‘mal probiert, was der Brauer am Hahn hatte. Das schmeckte wirklich gut, aber auch hier: Kohlensäure, ein klein wenig „perlen“, tut den meisten Bieren gut … Aber es freut schon, dass doch tatsächlich in vielen, auch ganz kleinen Orten, Brauereien entstehen, die eigenständige und charaktervolle Biere brauen.
Dann ging es nach Torquay in der Grafschaft Devon an der „Englischen Riviera“, unserer nächsten Etappe. Der Geburtsort von Agatha Christie gilt als das Zentrum, das „englische Montpellier“. Hier nächtigten wir in einem kuscheligen Guest House, erbaut im Jahr 1680, unter der Leitung einer sehr netten Dame. Früher nächtigten hier die Seekapitäne vor der großen Fahrt.
Auf Rat unserer Wirtin gingen wir ins Rockfish zum Abendessen, das mit feinem frischem Seafood aufwartet. „Was Sie von unserer Karte gerade noch nicht bekommen können, schwimmt noch draußen vor der Tür im Meer“ ist die Devise. Der Krabbensalat war hervorragend, ebenso meine Fish & Chips, und wir gönnten uns ein Cornish Pilsner von Sharps Brewery und ein HIX India Pale Ale von Palmers. Zum Wohl! Der Tipp war echt Gold wert!
Bleibt dran, es geht bald weiter!