Das Titelbild spricht für sich – aber eins ist sicher: Verdursten muss hier niemand! Am Montag war ich zum ersten Mal auf der drinktec und ging da gleich ‘mal in die Hallen B1 und C1, wo es um Bier im weitesten Sinne ging.
Auf der „Area place2beer“ präsentieren sich junge und kreative Brauer aus aller Welt, so auch meine beiden Freunde Bryan und Max von Yankee & Kraut. Zunächst gab es daher ein Transfusion, das ich auch schon beschrieben habe.
Brauer werden ist schon schwer, Erfolg haben aber noch viel mehr …
Mein nächstes Ziel war ein Vortrag von Vasja Golar: „Vom Homi zum Crafti“ – ein spannendes Thema, wie ich meine. Vasja erzählte im Grunde seine eigene Geschichte. Er ist Slowene und hat seine Brauerei aber im österreichischen Bad Radkersburg gebaut. Ja, er hat eine Brauerei gebaut: Brauhaus Bevog GmbH.
Zum Bier brauen kam er vor etwa 10–12 Jahren auf einer Reise, als er für sich selbst entdeckte, dass es außer Hellem, Dunklem und Pils noch andere Biere gab, die auch geschmacklich viel mehr Vielfalt boten als das, was man so aus der Werbung kannte.
Er hat da angefangen, sich mit Bier in der Theorie und Praxis zu beschäftigen, brachte sich selbst das Brauen bei und braute von da an zu Hause in der Garage seine Biere. Dabei ließ er seiner Kreativität freien Lauf. Als seine Lieblinge kristallisierten sich Pale Ales und IPAs heraus. Es dauerte nicht wirklich lange, und die Leidenschaft hatte ihn so gepackt, dass er sich entschloss, das Brauen zu seinem Beruf zu machen. Bis dahin war er im elterlichen Betrieb in der IT-Branche tätig.
Er hatte Glück –Investoren zu finden war nicht schwer. Sie zu überzeugen bedeutete aber dennoch Arbeit. Drei Businesspläne hat er geschrieben – und letztlich haben ihm seine Eltern das Geld vorgestreckt. „Wenn es deins ist und du das und nichts anderes willst, dann tu es“ – in etwa so haben sie es ihm gesagt.
Bier brauen ist ein schöner, aber auch ein sehr anstrengender, zeitaufwändiger Beruf. 12–14 Stunden täglich (7 Tage / Woche!) verbringt Vasja in seiner Brauerei, und in seiner eh knappen Freizeit trifft er sich gerne mit anderen Enthusiasten, um über Bier und neue Kreationen zu sprechen.
Nach Österreich ist er gegangen, um seine Brauerei zu bauen, weil das in Slowenien ein sehr großer bürokratischer Aufwand ist, und investiert hat er in der Zwischenzeit etwa 1,4 Millionen Euro. Etwa die Hälfte davon steckt in der Hardware. Angefangen hat er als 20019 als Hausbrauer, dann waren es zuerst mit ihm zusammen 3 Mitarbeiter. Heute beschäftigt er 14 Mitarbeiter. Sein jährlicher Ausstoß ist derzeit 7000 Hektoliter, damit spielt er in der Craftbrauerszene schon ganz oben mit. Er exportiert in mehr als 15 Länder, nicht nur in Europa.
Ganz große Bedeutung misst er der Qualitätssicherung zu, worin er auch eine gute Summe Geldes investiert hat und noch wird. „Du kannst noch so gutes Bier brauen – wenn etwas nicht passt und ein Kunde durch eine Infektion erkrankt, ist alles umsonst gewesen“. Recht hat er. „Gegen Haftpflicht kann man sich zwar versichern, aber der Schaden am Ruf ist nie wieder gut zu machen.“
Das ist eine der wichtigsten Aussagen, die ich aus dem Vortrag und unserem anschließenden Gespräch mitgenommen habe und die in jedem Hobby- und Hausbrauer ans Herz legen möchte, der mit der „Professionalisierung seines Hobbys“ liebäugelt.
Bei all seinem Erfolg ist Vasja aber das geblieben, was er von Anfang an war: ein Bier-Enthusiast durch und durch, bei dem man die Leidenschaft aus jedem Wort hört und spürt, wenn man mit ihm über Bier spricht. Dabei bodenständig und “geerdet”. Mach weiter und bleib‘ so! Viel Erfolg weiterhin!
Danach schlenderte ich durch die Halle C1, wo es technischen Bedarf und Zutaten für große und kleine Brauer – auch Haus- und Hobbybrauer – zu sehen gibt. Ich bin – nicht ganz unabsichtlich – bei Sudkraft Brewing Equipment gelandet. Mit Georg Moser konnte ich mit „Kramah“ IPA von Vasjas Brauhaus Bevog anstoßen. Ein sehr rundes, fruchtiges IPA (ichbin Ananas und Passionsfrucht begegnet beim Riechen und Schmecken!).
Dabei haben wir uns über die „50L Vollbier legende Hopfensau“ unterhalten. Das ist – lacht nicht – auf den ersten Blich eine Betonmischmaschine aus hochglanzpoliertem Kupfer oder Edelstahl oder auch in vielen Farben lackiert.

Was sich darin verbirgt, ist so verblüffend wie genial. Mit dieser Maschine kann der Haus- oder Hobbybrauer entweder ober- oder untergäriges Bier brauen. Es braucht nur diese „Trommel“ und ein wenig „Drumrum“, was alles bei Sudkraft auch im Paket zu haben ist und nicht einmal ein großes Vermögen kostet.
Wie es genau aussieht und funktioniert, sieht man auf der Webseite von Sudkraft.
Nun will ich den Artikel erst ‘mal veröffentlichen. Es folgen im Lauf der Woche noch mehr, vielleicht sogar heute noch. Bleibt dran! Prost!