Endlich – heute habe ich die Brauer vom Amperbräu aus Neuhimmelreich auf der diva 2017 in Dachau kennengelernt. Und ich war gespannt auf das, was sie dabei haben. Neben dem Amperrauschen, einem soliden süffigen Hellen, haben sie auf der diva ein hopfenwürziges Pils, ein Porter, ein Weißbier und ein IPA im Ausschank. Leider war das IPA grad aus – für eine Hopfennase wie mich natürlich dramatisch (Achtung Spässle g’macht!). Aber das Pils und das Porter lassen sich auch genießen.
Das Amperrauschen kannte ich schon. Wie gesagt solide, bodenständig und für die Versorgung der Dachauer Stadt- und Landkreisbürger (man nennt das „rund um den Kirchturm“) sicher eine gute Wahl – es gibt dieses Bier mittlerweile in 20 Verkaufsstellen und 6 Gastronomiebetrieben im gesamten Dachauer Land und sogar darüber hinaus.
Das Pils ist frisch und herb, der Hopfen spürbar, aber nicht im Vordergrund. Es ist ja auch ein Pils und kein IPA … Die Herbe ist deutlicher als bei den sonst in Bayern üblichen Pilsbieren, die ja gegen eine starke Konkurrenz von Hellen und Exportbieren antreten. Dieses hier traut sich die Herbe zu. Ich hab’s sehr genossen.
Ein „Porter“ aus dem Landkreis ist was komplett neues. Man kennt diese Biere normalerweise aus dem Vereinigten Königreich, wo sie in den Pubs von Hand gepumpt ins Pintglas kommen und ohne Kohlensäure und ohne Schaumkrone eigentlich recht bitter schmecken und für uns Kontinentbewohner eher gewöhnungsbedürftig sind. Diese Biere waren früher der Standard in den Pubs, in denen hauptsächlich körperlich hart arbeitende Männer, darunter die namensgebenden „Porter“ (Transportarbeiter), verkehrten. Die hellen Ales kamen erst später dazu.
Das Dachauer „Porter“ ist deutlich rezenter* als die Porters aus der Handpumpe, dazu nicht bitter, obwohl deutlich herb-hopfig. Ich hörte einen Kommentar eines Gastes: „Das schmeckt toll! Ich mag’s viel lieber als Guinness.“ Gut, Guinness ist ein Stout und kein Porter …
Auch das Porter von der Amper ist eine echte Empfehlung. Weiter so bitte! Ich freu’ mich auf neue Experimente aus eurem Sudkessel und weiteren Austausch über Bier und Genuss.
*Rezenz: „Spritzigkeit“
Die diva in Dachau geht noch bis zum Sonntag, 22. Oktober. Amperbräu findet man im Gastrobereich in der “Dachau”-Halle.