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Craft Beer – längst kein “Trend” mehr

Die “Craft Beer Bewe­gung” sorgt seit längerer Zeit für neue Geschmacks-Impulse (nicht nur) in der deut­schen Bier­kultur, aber auch für Diskussionen.

Was ist denn “Craft Beer”?

Hopfen & Malz Craftbeer-Festival in Freisings Innenstadt

Eine genaue, endgül­tige Defi­ni­tion für Craft Beer gibt es nach wie vor nicht. Der aus dem ameri­ka­ni­schen* stam­mende Begriff bedeutet über­setzt einfach “hand­werk­lich gebrautes Bier” (Craft = das Handwerk).

In der “Szene” haben sich ein paar Grund­sätze aber dennoch durchgesetzt:

Craft Beer steht für

  • hand­werk­lich gebrautes Bier
  • aus unab­hän­gigen, zumeist kleinen Brauereien

(Nicht nur) ich sehe das so:

Hand­werk­lich gebraut” ist im Ideal­fall jedes Bier. Nur nehmen die Craft Beer Brauer einige Unter­schiede für sich in Anspruch.

Tradi­tio­nelles Hand­werk tut sich mit Krea­ti­vität, Expe­ri­men­tier­freude und Inno­va­tion zusammen. Craft Beer setzt den “homo­genen Massen­bieren” indi­vi­du­elle Geschmacks­va­ria­tionen und damit viel­fäl­tigen Bier­ge­nuss entgegen.

Das Online-Magazin Hopfen­helden beschreibt Craft Beer so:
“Craft Beer ist das Gegen­ge­wicht zum Main­stream-Bier der Brau­kon­zerne.
Seine Macher sind jung, unab­hängig und unkonventionell. ”

Den ersten Satz unter­schreibe ich. Was da in den letzten Monaten und Jahren auf den Markt gekommen ist und fast täglich neu hinzu­kommt, hebt sich von den Produkten der großen Konzern- (und auch vielen Privat-) Braue­reien zum (großen) Teil sehr positiv ab.

Im zweiten Satz möchte ich fragen, wie “jung” defi­niert ist. Gibt es eine Alters­grenze für Craft-Bier-Brauer? Ich behaupte: Nein. Meine eigene Erfah­rung sagt mir, dass es mindes­tens ebenso viele “alte” wie “junge” Krea­tive, auch in Sachen Bier brauen und genießen, gibt.

Neuem gegen­über aufge­schlossen zu sein ist keine Frage der Jahre, sondern der Offen­heit.
(Von mir, in aller Bescheidenheit)

Der Hopfenschmecker - Über Biergenuss und mehr ... auf der Braukunst Live 2016 in München
Plakat der Brauerei Craft­werk auf der Brau­kunst Live 2016 in München

 

Ob man diese neuen Biere mag oder nicht, viel­leicht doch bei einem Bier aus einer Groß­brauerei bleibt, ist Geschmacks­sache und jedem selbst über­lassen. Es muss sich auch keiner schämen, wenn er ein Augus­tiner oder etwas in der Art trinkt.

Über Geschmack lässt sich bekannt­lich nicht streiten.

*ameri­ka­nisch … :

Der Beginn der Craft Beer Bewe­gung liegt in den USA.
Dortige Biere hatten lange den berech­tigten Ruf, dünn und schal zu sein. Es gibt dort auch immer noch solche …
Die Viel­falt hielt sich eben­falls in Grenzen: 1985 zählte der Konti­nent ledig­lich 110 Brauereien.

30 Jahre später liegt die Zahl über 3000 und damit mehr als doppelt so hoch als in Deutsch­land (1388, Stand 2015).

Der wach­sende Wunsch nach mehr Geschmacks­viel­falt und besserer Qualität führte in den USA zur Bewe­gung der “Home Brewer” – begeis­terte Hobby-Brauer, die zu Hause mit großer Begeis­te­rung ihr eigenes Bier brauten.

Viele von ihnen machten sich in der Folge mit ihren kleinen Braue­reien selbst­ständig, trafen auf begeis­terte Nach­frage und steu­erten auf Erfolgskurs.

Um nur ein Beispiel zu nennen:

Die Samuel Adams Brauerei wurde 1985 von Jim Koch aus Boston mit seiner Part­nerin Rhonda Kallman gegründet. Sie zogen damals selbst von Tür zu Tür und boten ihr Bier an. Belie­ferten sie damals 25 Bars und Restau­rants in Boston, kann man heute ihre – im Lauf der Jahre wech­selnden – über 50 Bier­stile in allen US-Bundes­staaten und über 20 Ländern welt­weit genießen.

Ich habe 2011 mit großer Begeis­te­rung auf einer Reise durch den Südwesten der USA viele verschie­dene Biere aus vielen, zum Teil kleinen Braue­reien genossen. Samuel Adams Boston Lager® war eines davon.

2013 besetzte Craft Beer bereits 7,8 Prozent des Bier­markts in den USA – Tendenz steigend.

Author: Winfried Hermann

Mein Name ist Winfried Hermann, ich habe mich seit vielen Jahren dem Genuss verschrieben. Ich meine damit nicht unbedingt Trüffel oder Champagner, auch ein einfaches Butter- oder Schmalzbrot ist ein Genuss, wobei es natürlich sehr auf das Brot und das “Obendrauf” ankommt … Generell bin ich ein Freund regionaler und “fair bezahlter” Erzeugnisse. Konsequenterweise schätze ich auch ein feines Bier sehr. Das ist in meinen Augen einzig und allein vom persönlichen Geschmack abhängig und sonst weder von der Marke, der Brauart oder was auch sonst ein Bier und seinen Ruf ausmacht. Daher werden Sie hier einzig Kommentare und Informationen finden, die meinem persönlichen Geschmack entsprechen. Dafür ist alles, was hier steht, authentisch, ehrlich und so gemeint.