Ein Freund hat mir von einer Geschäftsreise aus Japan ein Bier mitgebracht. Aber nicht irgendeines – es handelte sich um ein Bier mit Wasabi-Zusatz.
Wasabi – jeder Sushi-Liebhaber kennt das, ist die sehr scharfe grüne Paste, die im Original aus dem Wassermeerrettich hergestellt wird, der in Japan angebaut wird. Bei der Besichtigung einer Wasabi-Farm wurde dieses Bier im Shop verkauft. Man bekommt es aber auch sonst zu kaufen.
Nun, ich war eine Woche nach der Braukunst Live! abenteuerlustig und habe diese Flasche geöffnet und mir ins Verkostungsglas gegossen.
Was gleich auffällt, ist die natürliche Bierfarbe – schönes hellgelb bis ‑orange wie bei einem Hellen oder Pils. (Ich habe Bilder von grün gefärbtem Wasabi-Bier gesehen!). Der Schaum ist mäßig ausgeprägt, weiß und feinporig.

Der Duft erinnert sofort an Sojasauce und Wasabi – das Aroma „Umami“ dominiert. Daneben nehme ich malzig-süßliche Noten wahr. Im Antrunk wiederholt sich das auf Zunge und Gaumen. Das Bier an sich ist relativ süß für meinen Geschmack. Es gibt weiter hinten im Rachen dann eine leichte, milde Bittere, begleitet von einer ebenso leichten Schärfe. Wer Wasabi kennt, weiß, WIE scharf diese Paste wirklich ist. Beim Schlucken bleibt dann allerdings die Umami-Note zurück.
Der Freund, von dem ich das Bier bekommen habe, meinte, es wäre wohl eher einer der für Japan nicht untypischen Scherzartikel. Weil ich aber so viele Wasabi-Biere im Internet gesehen habe, glaube ich, dass es da durchaus einen Markt dafür gibt. Nicht zuletzt bestärkt mich meine Freundin und wohl bekannteste Bloggerkollegin Mareike Hasenbeck in dieser Annahme, weil sie ganz aktuell über Biere aus Dublin mit Zusätzen von Algen und Austern berichtet.
Mein Fazit ist: Wer Abenteuer mag und auf Umami-Geschmäcker steht, für den ist ein solches Bier durchaus einmal ein Genuss. Manche Leute mögen ja auch „Marmite“, Paste mit Sojasaucengeschmack zum auf den Toast schmieren. Ich persönlich fand es interessant und spannend, muss es aber ehrlich gesagt nicht noch einmal haben.