„Warum nur nehmen wir die guten Dinge oftmals nicht zur Kenntnis?“
In diesem Sinne leitete Staatsministerin Michaela Kaniber, Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ihre Rede ein.
Ich bin beileibe nicht immer in allem d’accord mit der Ministerin, aber heute konnte ich ihr in allen Punkten nur zustimmen.
„Auf allen Kanälen erreichen uns Bilder und Nachrichten aus einer Welt, die aus den Fugen zu geraten scheint. Auch ein Blick in die Sachbuch-Bestsellerlisten liefert nur wenig Erbauendes: Bücher über den nahenden Weltuntergang, den drohenden Wirtschaftscrash, die erschütternden Zustände im Weißen Haus, und nicht zu vergessen Ratgeber für das zwanghafte Streben nach Perfektion.“
Heute stellte sie uns ein Buch vor, für das es „allerhöchste Zeit wurde“:
100 Genussorte in Bayern
„Bayern ist ein Land der vielfältigsten Genüsse. Bilderbuchlandschaften, schmucke Städte und Dörfer und eine über Jahrhunderte bewahrte lebendige Tradition prägen das positive Image. Bayern zeichnet sich insbesondere durch seine kulinarischen Spezialitäten aus, die wiederum nicht ohne ihre Einbindung in Landschaft und Kultur denkbar sind. Gerade hier gibt es noch viel zu entdecken.“ …
Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau haben sich zum 100-jährigen Jubiläum des Freistaates ein großes Ziel gesetzt: insgesamt bis zu 100 Genussorte in Bayern auszeichnen. Mit dieser Auszeichnung soll unsere bayerische Heimat noch genussreicher und unsere Orte noch attraktiver werden.“
(Quelle: www.100genussorte.bayern)
Man schrieb einen Wettbewerb aus, der über eineinhalb Jahre lief und in den aus über 300 Bewerbern letztlich die 100 prämierten Orte herausgefunden wurden, die nun in dem vorliegenden Buch in Wort und Bild vorgestellt werden.
Kriterien waren unter anderem:
Ein „Genussort“ kann ein Ort, eine Gemeinde oder eine Stadt sein.
Es zählen Name, Lage und Erreichbarkeit, eine Beschreibung des Ortes, der Gemeinde oder der Stadt sowie der kulturellen und kulinarischen Bedeutung des „Genussortes“, Beschreibung des Produktportfolios im Ort, der Gemeinde oder der Stadt.
Eine hochkarätige Jury aus Kultur, Genusswelt, Kultur und Kirche, die alle einen Bezug zum Genuss haben, hatte die schwierige Aufgabe, aus allen Bewerbern die 100 Orte herauszufinden, die nun das Prädikat „Genussort“ führen dürfen. Eine Zweitauflage des Wettbewerbs wird es nicht geben, die Auszeichnung soll wertig sein und nicht „inflationär“ vergeben werden.
Ministerin Kaniber: „Es ist ein aufwändiges Buchprojekt, das den Blick auf die schönsten Dinge des Lebens richtet: Gutes Essen und Trinken, faszinierende Menschen, einmalige Landschaften und dazu viele Tipps, wie und wo man das alles findet und probieren kann.“
In einer launigen, humorigen und g’schmackigen Präsentation lasen zwei der Juroren ihre Lieblingsstellen aus dem Buch vor, Beiträge zu Orten aus allen sieben Regierungsbezirken Bayerns. Abt Dr. Beda Maria Sonnenberg aus der Benediktinerabtei Plankstetten hatte gar eine Erklärung für den Habit der Mönche: Es gibt darin Taschen, groß genug für eine Flasche Bier und so genäht, dass diese nicht auslaufen kann. Dabei zauberte er – der Franke – eine Flasche Tegernseer Bier hervor. Thomas Zimmer, Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken und Bäckermeister aus Bayreuth, versorgte als „Hofer Wärschtlamo“ neben seinen Kostproben aus dem Buch die Ministerin und die versammelte Presse mit Würschtl aus seinem Messingkessel.
Nun zum Buch. Es ist ein dickes Buch mit 271 Seiten (inkl. Inhaltsverzeichnis und Register), darin enthalten eine Karte mit allen 100 Orten. Eingeteilt ist es nach den Regierungsbezirken, und natürlich finden sich darin auch Orte, an denen das Bier eine besondere Rolle spielt, so auch Aufseß mit seinen 4 Weltrekordbrauereien und dem Bierwanderweg, der zu eben diesen führt. Ich selbst habe den ja schon gemacht und bin also „Fränkischer Ehrenbiertrinker“. weitere Bier-Orte in der fränkischen Schweiz sind ebenso dabei wie Tegernsee mit dem Herzoglichen Hofbrauhaus und Kloster Ettal mit dem Klosterlikör.
Es stellt jeden der 100 Orte vor mit seinen Besonderheiten, den Produkten, den Menschen dahinter, ihre Geschichte und Geschichten. Es zeichnet Menschen aus, die „verbinden“, Menschen an ihrem Tisch versammeln.

Rechtzeitig vor Weihnachten kann das Buch ab heute im Buchhandel erstanden werden.
Das Buch ist – wie auch der Wettbewerb – Baustein der bayerischen Premiumstrategie für Lebensmittel. Der kulinarische Reiseführer wird herausgegeben von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, erscheint im Landwirtschaftsverlag LV.Buch und kostet 24 Euro. Detailinfos zum Reiseführer zu den 100 Genussorten und zum Wettbewerb gibt es unter www.100genussorte.bayern.
Die 24 Euro sind gut angelegt, und man kann einer Genießerin oder einem Genießer damit eine große Freude machen.